Montenegro – klein, nur 600.000 Einwohner, aber geopolitisch ein Pulverfass. Seit der Unabhängigkeit 2006 schwankt das Land zwischen zwei Lagern: pro-westliche Kräfte, die EU und NATO anstreben, und pro-serbische Gruppen, unterstützt von Russland.
Die Folge: Dauerkrise. Seit 2020 wechselten mehrfach die Regierungen. Mal pro-serbisch, mal pro-westlich, nie stabil. Die serbisch-orthodoxe Kirche spielt dabei eine Schlüsselrolle und prägt Politik und Gesellschaft.
Auch wirtschaftlich ist Montenegro verwundbar: Abhängigkeit vom Tourismus, Korruption, chinesische Kredite – all das schwächt die Handlungsfähigkeit.
Für den Balkan hat das große Folgen: Ein pro-serbisches Montenegro könnte Belgrad ermutigen, gegenüber Kosovo aggressiver aufzutreten. Russland könnte das Land als Brückenkopf nutzen. Bleibt es instabil, bremst es den gesamten Westbalkan-Kurs Richtung EU.